Was ist die Chinesische Medizin?
Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) wird in China seit mehr als 2000 Jahren angewandt. Ihre drei Hauptzweige sind Kräuterheilkunde, Ernährunglehre sowie die im Westen bereits sehr verbreitete Akupunktur bzw. Akupressur. Die Prinzipien der TCM dienen als wichtige Grundlage fast aller Kurse von Tao Hamburg.
Die ganzheitliche Betrachtungsweise des Menschen ist die Grundlage der TCM. Dabei werden seelische und körperliche Empfindungen gleichermaßen beachtet. Krankheiten entstehen aus chinesischer Sicht vorwiegend durch ungesunde Lebens- und Ernährungsgewohnheiten, negative Einflüsse des Klimas wie Hitze, Kälte oder Feuchtigkeit sowie durch emotionale Belastungen.
Die traditionelle chinesische Medizin zielt nicht nur darauf ab, den Fluss der Lebensenergie wieder zu harmonisieren und so körperliche und seelische Gesundheit zu erlangen – wie es allgemein bekannt ist. Wesentlich ist es auch, die Lebenskraft aufzubauen ( Stärkung der Mitte,
Die Nierenenergie pflegen) oder negative Energien wie Schleim und Kälte aus dem Körper auszuleiten.
Daraus ergeben sich die drei wichtigen Anwendungsgebiete der TCM:
1. Die Behandlung von Krankheiten
2. Prävention – die Vorbeugung von Erkrankungen
In der TCM werden Symptome wie Abgeschlagenheit, Müdigkeit, kalte Füße, Schlafstörungen, Schwindel, nächtliches Wasserlassen und andere Symtome als Vorstadien von Krankheiten betrachtet. Wenn diese Symptome über einen längeren Zeitraum auftreten, führen sie zu einer Schwächung des Körpers und in vielen Fällen sogar zu chronischen Erkrankungen. Die Vorbeugung von Krankheiten ist damit ein wichtiger Bereich der TCM.
3. Aufbau und Pflege der Lebenskraft
Dieser Aspekt der chinesischen Medizin ist allgemein nicht sehr bekannt. Er macht aber einen der wesentlichen Kernpunkte der TCM aus. Im gesamten Taoismus und besonders im Qigong sind die Pflege und der Aufbau von Lebensenergie zentrale Themen (Artikel: Der Taoismus). Die alten Chinesen haben das Leben eines Menschen mit einer brennenden Kerze verglichen. Und daraus haben sich zwei Fragen ergeben:
1. Wie schaffe ich es, dass die Kerze gleichmäßig brennt und nicht flackert – wie lebe ich in innerer Harmonie?
2. Was muss ich tun, damit die Kerze nicht so schnell abbrennt und so an Substanz verliert ? Oder anders ausgedrückt: Wie kann ich bis ins hohe Alter kraftvoll und vital sein?

Diese Sichtweise hat dazu geführt, dass in der TCM viele Methoden entwickelt wurden, um die Lebenskraft und auch die Konstitution zu stärken. Zwei der wichtigsten Methoden sind die “Stärkung der Mitte” und die “Pflege der Nierenenergie.” Die Nierenenergie wird in der TCM als Träger des „Jing“ – der Lebensessenz – gesehen. Die Lebensessenz haben wir größtenteils von den Eltern mitbekommen. Und sie sollte so sparsam wie möglich verbraucht werden.
Viele Taoisten oder Qigong-Meister haben besonders zu diesem Aspekt der TCM viel geschrieben oder auch praktische Übungen entwickelt. Zum einen ist „Langlebigkeit“ eines der wichtigsten Ziele im Taoismus. Zum anderen braucht jeder Mensch, der sich auf den Weg der Spiritualität begibt, eine gute Vitalität als Grundlage für seine Praxis.
Alle Methoden der TCM, die dem Aufbau und der Pflege der Lebenskraft dienen, sind daher gerade für Menschen ein Geschenk, die Qigong oder innere Alchemie praktizieren, meditieren oder generell spirituell interessiert sind. Denn in den meisten Fällen ist es erst durch die Kombination von “Methoden zum Aufbau und zur Pflege der Lebenskraft” mit Qigong oder Meditation möglich, eine tiefe innere Entwicklung zu erreichen.
